Dahab, ein Ort im Sinai zwischen Meer und Wüste. Besiedelt von
sesshaften Beduinen, Hinzugezogenen und Touristen. Es regnet
höchstens alle vier Jahre einmal und dann so heftig, dass der Boden bis
auf den nackten Fels fortgespült wird – ins Meer hinein. Die Menschen
entsalzen Meerwasser und bewässern damit die Gärten der
Touristenhotels. Trinkwasser wird in Flaschen gekauft. Ziegen laufen im
ganzen Ort umher und fressen den Müll, aber auch die letzten Pflanzen.
An diesen Alltag sind die Menschen gewöhnt, aber sie sind nicht wirklich
glücklich.

Was fehlt, sind Bäume, grüne Gärten, Schatten. Und reines Wasser.
Vor wenigen Jahrzehnten war der Ort noch grün, Bäume gaben ein
erträgliches Klima. Diese Bäume fielen dem Bau von Häusern und
Straßen zum Opfer.

Wir haben Kontakte in der Bevölkerung geknüpft und Probepflanzungen
vorgenommen, die von den Menschen dankbar angenommen wurden. Wir
haben die Unterstützung des Obersten der Beduinen, des Scheichs des
Ortes, und ein Grundstück zur Verfügung gestellt bekommen, auf dem ein
Muster- und Schulungsgarten entsteht. Wir haben begonnen drum herum
eine Windschutzhecke zu ziehen, um die Bodenerosion zu stoppen. Ein
Schirm trockenheitsresistenter Bäume wird entstehen, und dazwischen
Kräuterinseln. Nach deren Etablierung sind Gemüsepflanzungen möglich,
womit sich die heimische Bevölkerung ernähren kann.
Der Wille, mitzumachen, ist bei vielen Menschen vorhanden, aber das
Wissen fehlt. So werden wir Schulungen durchführen, ganz praktisch im
Lehrgarten, wodurch die Menschen lernen, selbst Gärten anzulegen. Der
Mustergarten liegt gegenüber einer Grundschule, wodurch die Kinder
einbezogen werden und den Wert der Bäume erfahren und achten lernen.
Das Grundstück ist von einer Mauer umgeben, um Ziegen abzuhalten, die
sonst alle Pflanzen abfressen würden. Auch dies ist ein Lernprozess.
Im Laufe der nächsten Jahre können die Menschen anhand dieses
Beispiels weitere Gebiete bepflanzen und pflegen. Wo erstmal Bäume
wachsen, werden sich weitere Pflanzen ansiedeln. Bäume ziehen Regen
an, gleichmäßigen Landregen. Und die Wurzeln saugen Wasser aus der
Tiefe und heben den Grundwasserspiegel an. Die Wüste wird wieder
grün.

Auch wir lernen dabei. Die Traditionen, die Religion, die Mentalität und
die Gewohnheiten der heimischen Menschen müssen berücksichtigt, mit
eingebunden werden. Ein neues soziales Feld eröffnet sich im
Miteinander verschiedener Kulturen. So auch im Austausch alten und
neuen Wissens für eine bessere Lebensgrundlage.
Über unseren gemeinnützigen Verein ist es interessant für Unternehmen
und Privatleute, dieses Projekt zu unterstützen. Damit können vor Ort
ausgebildete Fachkräfte bezahlt werden, um weitere Menschen zu
schulen, den Schulgarten zu pflegen und weitere Gärten zu initiieren.
Dadurch wird das Projekt in Zukunft zum Selbstläufer, in dem die
heimischen Menschen lernen, ihre Lebensbedingungen und die der Erde
und des Klimas zu verbessern.